Mitte April ist die Luft noch würzig kühl und der Schnee vom Winter verabschiedet sich so langsam. Dort wo die Sonne ihre warmen
Strahlen hinfallen lässt, wachsen schon die ersten Krokusse.
Bald wird die Wiese unter der Alm in einem wunderschönen Krokusmeer versinken. Weiß und Violett werden sie um die Wette strahlen. Die Blüten, die den Rehen am besten schmecken, die jetzt auf der
Suche nach dem ersten Grün aus den Wäldern kommen, um die Vitamine zu suchen, die sie jetzt nach der kargen Winterzeit am meisten brauchen.
Aber auch ich bin auf der Suche nach den Energiebringern des Frühlings. Ich liebe es den ersten Löwenzahn zu pflücken. Da werden Kindheitserinnerungen in mir wach. Ich sehe mich, wie ich als
kleines Mädchen mit meiner Mutter in der Wiese neben unserem Haus in Hafling nach dem ersten Löwenzahn gesucht habe. Mit der Wurzel haben wir ihn ausgestochen, sauber geputzt um ihn dann mit
gekochten Eiern und Kartoffeln zu einem leckeren Salat zu verwandeln. Ein Festessen.
Auch die erste Bachkresse habe ich jetzt schon gepflückt. An Wasserläufen wächst sie schon ... der scharfe Geschmack ist einzigartig. Bachkresse mit Kartoffelsalat, und sie hat genau wie der
Löwenzahn viele Vitamine, die gerade jetzt nach dem Winter so wichtig für uns sind. Einfach herrlich.
Der Giersch entfaltet gerade seine feine Blättchen.
Ich liebe es ihn fein aufzuhacken und auf meine Nudel zu streuen... etwas vom besten Olivenöl dazu und fertig ist mein Mittagessen.
Nicht mehr lange und die ersten Brennnesseln wachsen rund um die Wurzeralm. In diesem Jahr werde ich daraus für meine Gäste eine leckere Suppe zubereiten. Ich bin gespannt ob sie gut ankommt...
Mut etwas auszuprobieren hatte ich schon immer. Was kann man denn seinem Körper Besseres tun, als ihn im Frühling mit frischen Kräutern in Schwung zu bringen.
Ich jedenfalls brenne dafür... und freue mich auf den wilden Spargel und den guten Heinrich, der bereits im Mai zu finden ist. Knödel mit dem Wildspinat...ein Gedicht.
Aber jetzt muss ich mit dem Schreiben aufhören... ich sehe dass die ersten Gäste auf der Alm eintrudeln.
Pfiat Enk Freunde. Bis zur nächsten Geschichte.....
I frei mi.
Eure Hüttenwirtin Ulli
